Ein Textverarbeitungsprogramm ist für viele Nutzer ein unverzichtbares Werkzeug, sei es für die Arbeit, die Schule oder das Studium. Eines der bekanntesten und am häufigsten genutzten Textverarbeitungsprogramme ist sicherlich Microsoft Word. Doch es gibt diverse ähnliche Programme wie Word. Wir werfen einen Blick auf Funktionen und Möglichkeiten von Google Docs im Vergleich mit Word. Welches ist das beste Schreibprogramm für Ihre Anforderungen?
Die Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel und mit steigendem Wunsch nach hybriden Arbeitsplatzkonzepten, verteilter Zusammenarbeit unterwegs und im Homeoffice, steigt der Bedarf an Werkzeugen, die für diese moderne Art der Arbeit gerüstet sind. Hier sind Tools wie Google Workspace, die webbasiert und online funktionieren, klar im Vorteil, da sie die Abhängigkeiten von durch das Unternehmen mühsam installierten und gewarteten Arbeitsplatz-Computern reduzieren. Den vielfältigen Möglichkeiten von Google Workspace hatten wir uns bereits im Beitrag „Google Workspace – Zusammenarbeit neu gedacht“ und im Beitrag „Google Workspace als Microsoft-Office-Alternative“ gewidmet. Im Folgenden sehen wir uns speziell den Bereich der Textverarbeitung an.
Microsoft Word ist ursprünglich als reine Desktop-Software entwickelt worden, die inzwischen Teil der Microsoft Office 365 Suite ist. Erstmals erschienen im Jahr 1983 blickt Word somit auf eine lange Geschichte zurück. Anfangs gestartet noch unter dem Betriebssystem MS-DOS, zeitweise mit Versionen auch für OS/2, Xenix und einige UNIX-Derivate, ist die ausgewachsene Version von Word heutzutage vornehmlich unter Microsoft Windows und Apple macOS zu Hause. Doch alternativ zu Word existieren zahlreiche weitere Programme für Textverarbeitung. Dazu zählt Google Docs.
Microsoft Word bietet eine breite Palette an Funktionen und Tools für die Erstellung und Formatierung von Dokumenten sowie zahlreiche Erweiterungen von Drittanbietern. Lange Jahre war Word allerdings ein Programm für Einzelbenutzer, das sich nicht für die kollaborative Arbeit im Team eignete. Erst mit der Integration in Office 365 – inzwischen umbenannt in Microsoft 365 Apps – hat Word im Zusammenspiel vor allem Microsoft SharePoint Online und OneDrive einige Möglichkeiten zur gleichzeitigen Arbeit an Dokumenten erhalten.
Probleme mit Word entstehen dabei aber aus dem Umstand, dass weiterhin nur die ausgewachsene Desktop-Version als Fat Client unter Windows oder macOS den vollen Funktionsumfang erschliesst. Möchten Sie diese nutzen, müssen Sie sich weiterhin um Rollout und Aktualisierungen von Client-Installationen kümmern. Mit Word Online und Apps für Apple iOS sowie Google Android hat Microsoft inzwischen zwar auch Varianten nachgereicht, die online und auf mobilen Endgeräten funktionieren. Diese bieten aber nur einen deutlich reduzierten Funktionsumfang.
Google Docs als Teil von Google Workspace wurde demgegenüber von Grund auf als moderne Webanwendung entwickelt. Das Textverarbeitungsprogramm von Google läuft komplett im Browser und damit auf nahezu jedem Endgerät. Die Progressiven Web-Anwendungen (PWA) für chromeOS und andere Betriebssysteme dienen lediglich als Verknüpfung für einen möglichst einfachen Zugriff auf die Software. Der Funktionsumfang beim Zugriff per Browser ist identisch. Damit ermöglicht Google Docs als Kollaborationswerkzeug es mehreren Benutzern optimal, gleichzeitig und gemeinsam an einem Dokument zu arbeiten. Die sogenannten Smart Chips, kontextabhängige Funktionen, die Sie per „@-Mention“ an jeder beliebigen Stelle eines Textes einfügen können, gehen deutlich über die reine @-Erwähnung anderer Team-Mitglieder in Microsoft Word hinaus. Die Team-Funktionen von Google Docs sind im Beitrag „Google Docs – smarte Online-Textverarbeitung für Unternehmen“ im Detail vorgestellt.
Herausforderungen entstehen in jedem Fall bei einer Migration von Microsoft Word auf dem Desktop in die Cloud – und dies unabhängig davon, ob Word Online oder Google Docs das Ziel ist. Welche Features der Desktop-Variante Word Online beherrscht und welche nicht, beschreibt Microsoft in einem speziellen Support-Dokument.
Sieht Ihr Corporate Design besondere Schriftarten vor, die nicht online und auf allen verwendeten Zielplattformen vorhanden sind? Dann kann auch Word Online nicht in allen Fällen damit umgehen und es entsteht selbst innerhalb von Microsofts Systemlandschaft Anpassungsaufwand, um im Web sowie auf allen Plattformen ein identisches Layout und die gewünschte Darstellung zu erreichen.
Sämtliche Makros und darauf basierende Add-ins im Dokumentenformat *.docm kann Word Online nicht verarbeiten. Und auch alte COM-Add-ins für Word funktionieren nicht in der Online-Welt. In solchen Fällen bleibt nur, die jeweiligen Hersteller zu bitten, die Funktionen mit modernen Methoden in der Cloud neu zu implementieren oder, soweit möglich, die Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen. In den meisten Fällen liegt der Quellcode von Add-ins jedoch nicht offen und Sie sind darauf angewiesen, dass Drittanbieter die von Microsoft präferierte Entwicklung hin zu modernen Office Web Add-ins vollziehen. Doch die gute Nachricht: Auch für Google Docs bieten inzwischen zahlreiche Drittanbieter praktische Add-ons an.
Gibt es nun ein bestes Textverarbeitungsprogramm? Die Wahl der geeigneten Software richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall. Starten junge Unternehmen ohne Altlasten, ist Google Docs uneingeschränkt als plattformunabhängige Lösung für die Teamarbeit zu empfehlen.
Verfügen alteingesessene Unternehmen mit langjähriger Word-Nutzung über einen grossen Bestand an Add-ins, Dokumenten mit Makros, spezielle Formatierungen und besondere Schriftarten, wird bei einer Migration hin zu einer modernen und Cloud-orientierten Arbeitsweise Aufwand entstehen. Dieser Aufwand kommt allerdings auch innerhalb von Microsofts Ökosystem auf. Denn längst nicht alle lieb gewonnenen Erweiterungen und Funktionen der Desktop-Version von Word sind auch online verwendbar.
Sie interessieren sich für die moderne Team-Arbeit mit Google Docs und benötigen Unterstützung bei der Migration Ihres Bestands an Word-Dokumenten?