Telefonanlagen waren vorgestern, klassische VoIP-Telefonie gestern. Heute ist die Business-Telefonie von Google aktuell. Mit Google Voice for Business und Google Workspace realisieren Unternehmen einen integrierten cloudbasierten Arbeitsplatz mit vielfältigen Funktionen. Doch was genau bieten diese und wie lassen sie sich am besten nutzen?
Google Voice ist ein cloudbasierter Telefonie-Dienst auf Basis von Voice-over-IP (VoIP). Anders als herkömmliche VoIP-Angebote integriert sich dieser nahtlos in Google Workspace. Während Google im englischsprachigen Raum mit Voice for Personal Use auch Privatanwender adressiert, ist hierzulande bislang die Variante Google Voice for Business verfügbar, die sich an geschäftliche Nutzer richtet – neben Unternehmen jeder Grössenordnung auch an Freiberufler oder Gewerbetreibende.
Google Voice for Business bietet der Hersteller derzeit nur als Ergänzung für Bestandskunden von Google Workspace an. Diese profitieren von der tiefen Integration der Telefonie mit Google Workspace ohne jeden Medienbruch. Anwender, die bereits die Arbeit mit Google Mail, Meet und Kalender gewohnt sind, erhalten so im Umfang der Workspace-Tools einen weiteren Baustein für die Business-Telefonie, der sich nahtlos in ihre Arbeitsabläufe einfügt. Sie müssen bei der Kommunikation nicht mehr zwischen unterschiedlichen Werkzeugen wechseln. Auch Administratoren profitieren, denn die Verwaltung des Dienstes erfolgt über die gewohnte Google Admin Console in der Cloud.
Google Voice for Business ist in den drei Tarifen Starter, Standard und Premier verfügbar. Der Tarif Starter richtet sich an sehr kleine Unternehmen mit maximal zehn Anwendern und zehn Standorten im Inland. Alle grundlegenden Funktionen der Business-Telefonie sind bereits enthalten. Allerdings sind im Umfang von Starter noch keine Anrufgruppen, Auto-Attendanten oder Integration von Hardware-Telefonen inkludiert. Die bietet erst der Tarif Standard, der zudem unlimitierte Benutzer und inländische Standorte ermöglicht. Der Tarif Premier richtet sich darüber hinaus an grosse Unternehmen mit einer unbegrenzten Anzahl an internationalen Standorten.
Design und Bedienkonzept der Oberfläche orientieren sich an den übrigen Tools von Workspace, sodass die Einarbeitung in kürzester Zeit gelingt. Und dies ist weitestgehend unabhängig vom Endgerät, denn als moderner Cloud-Dienst ist Google Voice auf allen marktgängigen Plattformen zu Hause. Grundsätzlich können Sie Google Voice direkt im Browser verwenden. Dies gilt für die Betriebssysteme Google Chrome OS, Apple macOS sowie Microsoft Windows. Auf anderen Plattformen kann der Dienst laut Google möglicherweise mit eingeschränkter Funktionalität genutzt werden. Neben dem hauseigenen Browser Chrome unterstützt Google auch Apple Safari, Microsoft Edge sowie Mozilla Firefox.
Für aktuelle Ausgaben der mobilen Betriebssysteme Apple iOS / iPadOS sowie Google Android bietet Google in Apples App Store sowie im Google Play Store die Google Voice App an. Nutzer erhalten eine Telefonnummer mit der passenden Ortsvorwahl zu ihrem Standort. Im Rahmen der Migration zu Google Voice können Sie auch bestehende Rufnummernkreise einfach portieren. So bleiben Sie immer und überall auch unter Ihrer verknüpften Festnetznummer erreichbar. Und wenn Sie einmal nicht gestört werden möchten, können Sie natürlich Google Voice deaktivieren und Anrufe an Ihre Mailbox in der Cloud weiterleiten.
Google Voice unterstützt sämtliche Funktionen, die Anwender von einer modernen Lösung für die Business-Telefonie erwarten. Sie können Anrufe von überall tätigen und entgegennehmen, an Besprechungen und Konferenzschaltungen teilnehmen, Kurznachrichten senden und empfangen, Anrufer an die persönliche Mailbox weiterleiten, die Mailbox abhören sowie Anrufe und Nachrichten archivieren oder auch löschen. Natürlich ist es auch mit Google Voice möglich, Notrufe abzusetzen.
Mithilfe von Anrufgruppen und Auto-Attendanten, also konfigurierbaren Menüs, die dem Anrufer Optionen zur Auswahl per Ziffernblock anbieten, routen Sie Anrufe optimal zum richtigen Ansprechpartner oder zur passenden Serviceeinheit.
Weiterhin punktet Google Voice mit der Integration der übrigen Workspace-Tools. Markieren Sie in Ihrem Kalender Fokus-Zeiten, zu denen Sie nicht gestört werden möchten, leitet Voice in diesen Zeiträumen Anrufe automatisch zur Mailbox um. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Unterstützung mittels künstlicher Intelligenz (KI). Google blockiert mit einer Erkennungsrate jenseits von 99 Prozent unerwünschte Spam-Anrufe. Ausserdem transkribiert die KI Anrufe und fertigt Sprachnotizen an.
Neben der Softphone-Funktionalität im Browser sowie per App bieten zahlreiche Hersteller für Google Voice und Meet zertifizierte Hardware an, unter anderem Logitech. Zu Logitechs Angebot für Voice und Meet zählen Konferenzsysteme für Besprechungsräume verschiedener Grössenordnung und zur persönlichen Ausstattung auch Headsets – wahlweise kabelgebunden, drahtlos sowie mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling, ANC). Möchten Sie bestehende Hardware-Telefone weiternutzen, können Sie diese per VoIP- oder Analog-Telefon-Adapter (ATA) anbinden.
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